Ich habe bereits an anderer Stelle in meinem Blog das Thema aufgegriffen, irgendwie häuft es sich gerade ein klein wenig. Weshalb fotografiere ich «meine Bilder», was treibt mich an? Hoffentlich kriege ich das in Kurz hin.

Worauf es ankommt – was es ist.

«Meine Bilder» – das kann man besser formulieren. Ich hätte die Worte beim Tippen ja löschen können, denn es sind nicht meine Bilder sondern die Bilder von uns beiden. Von beiden, vor und hinter der Kamera, die gestalten. Ich gestalte als Fotograf zu ca. 80 Prozent das Portrait. Das war mir ganz lange nicht bewusst. Aber, ich lege fest wo, in welcher Lichtsituation, mit welcher Belichtungszeit und Blende. Und dann haben wir noch gar nicht über die Atmosphäre beim Fotografieren gesprochen. Die wertvollen 20 Prozent jedoch gestaltet der Mensch, den ich fotografiere. Und das sind gefühlt mehr als «nur» 20 Prozent. Denn niemals darf man vergessen, dass sich dir eine Frau ein klein wenig hingibt, wenn sie sich fotografieren lässt. Das ist von unschätzbarem Wert.

Wie es war.

Tamara (unbedingt reinschauen), ich durfte sie bereits fotografieren, fuhr mit mir nach Dortmund, ein Tag voller Bilder lag vor uns. Und ein Tag voller Gespräche, langem Sitzen in Cafés mit Cappuccino und leckerem Essen am Abend. Ganz früh am Morgen ging es raus, um die Stimmung des beginnenden Tages, das Licht, dass niemals mehr so schön ist wie in diesen Minuten, die Einsamkeit, die Düfte des Morgens, die zarten Farben, wunderbar für das Fühlen der Tageszeit, mitzunehmen. Die ersten Schritte in der kühlen Morgensonne, die Erwartungen an den Tag, bestimmten die Atmosphäre. Wir suchten einen kleinen Park ganz in der Nähe, verlassen, die Sonne sollte erst noch kommen. Keine fünf Minuten und wir waren im Fluss, kaum Worte, nur das Fühlen der Momente, die erlesenen, wertvollen Momente, die so viel erzählen, in die so viel Erlebtes, Persönliches konzentriert wird. Wenn man so fotografieren kann, reichen Blickkontakte und stille Übereinkunft. Das macht die Bilder besonders. Die 80-prozentigen 20 Prozent.

Der Rest des Tages setzte das Erlebte des Morgens mit erfrischender Leichtigkeit und erheblichen Rückenwind fort. Zu Fuss durch die Stadt, Orte aufspüren, Licht und Schatten finden, Cafés aufsuchen. Ein einziger Fluss, geprägt von übereinstimmender Philosophie. Die Leidenschaft für die People-Fotografie, all ihrer Facetten, gerade im social-media-Zeitalter, prägt einen ganzen Tag leicht und nachhaltig.

Am Sonntag in der Früh, kurz vor der Heimfahrt, schlenderte ich langsam durch das noch schlafende Dortmund und ließ mir die Erlebnisse, die Gespräche, meine eigenen Emotionen des Vortages durch den Kopf gehen, während ich an einem Cappuccino (Überraschung) nuckelte und das willkommene Grau des Tages in mich aufsog.

Die Art meines/unseres Fotografierens, unsere Unterhaltungen bereichern mich nachhaltig. Zusammen mit meinem aktuellen Projekt (hier) verändert sich meine Art zu Fotografie gerade ein klein wenig. Nicht viel, es sind nie die großen Schritte, immer nur kleine, aber bedeutend. Zumindest für mich. Danke, Tamara. Danke. Hier ein paar Eindrücke.

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